Aidshilfe Düsseldorf e.V.
Care24 Soziale Dienste gGmbH
Schwul-lesbische Jugendarbeit Düsseldorf e.V.

Präambel

In unserer Gesellschaft ist die Diskriminierung von Minderheiten immer noch häufig. Sie wird von vielen geduldet und sogar gefördert. Deshalb sehen wir es besonders in Zeiten der zunehmenden Verschärfung dieser Diskriminierung als unsere Aufgabe an, den Minderheiten, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität, ihrer Herkunft oder ihrer Gesundheit ausgegrenzt oder erniedrigt werden, Schutz zu bieten und für ihre Rechte einzutreten. Wir vernetzen unsere Initiativen und Organisationen, um gemeinsam – auch mit anderen Organisationen und Bündnispartner*innen – für ihre Menschenrechte zu kämpfen, bis ihnen in einer diskriminierungsfreien Gesellschaft und einer Atmosphäre der Akzeptanz ein selbstbestimmtes Leben möglich ist.

Selbstverständnis

Wir verstehen uns als politische Instanz und sozialpolitische Akteurin zur Gestaltung einer diskriminierungsfreien Gesellschaft.

Wir lassen uns leiten von der grundsätzlichen Wertschätzung gegenüber allen Menschen. Wir fördern und unterstützen Lebensstilakzeptanz, Individualität und Toleranz.  Wir begegnen einander mit Empathie und Respekt.

Wir verstehen uns als Lobbyistin und Anwältin aller Menschen, die wegen einer schweren psychischen und physischen Erkrankung, ihrer geschlechtlichen Identität und kulturellen Herkunft von Diskriminierung oder Ausgrenzung bedroht oder betroffen sind.

Wir verstehen uns als Einrichtungen der Gesundheitsförderung und für alle Formen der Prävention, in der professionelle Informationsarbeit, Beratung und Begleitung bedarfsgerecht und situationsbezogen ineinander greifen.

In unseren Einrichtungen arbeiten professionelle Mitarbeitende Hand in Hand mit Menschen aus der Selbsthilfe und aus der Selbstorganisation. Das beinhaltet das zielgerichtete und ressourcenorientierte Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen. Wir ergänzen uns gegenseitig durch unsere Motivationen, Sichtweisen und Fähigkeiten. Unsere hohe Fachlichkeit ist die Grundlage für das Miteinander auf Augenhöhe.

Wir gestalten unsere Angebote möglichst niedrigschwellig, unbürokratisch und respektvoll. Dabei legen wir Wert auf Professionalität, Vertraulichkeit und Datenschutz.

Im Umgang mit den Menschen orientieren wir uns an deren subjektiven Bedarfen und individuellen Ressourcen. Einbindung und Teilhabe unserer Klient*innen ist unser zentrales Anliegen.

Vision

Wir wollen als Sprachrohr, Unterstützerin und erste Ansprechpartnerin für Menschen gesehen werden, die auf Grund ihrer geschlechtlichen Identität, sexuellen Orientierung, psychischen und physischen Erkrankung, ethnischen Herkunft und kulturellen Zugehörigkeit von Diskriminierung und Ausgrenzung bedroht oder betroffen sind.

Wir wollen darüber hinaus als Verbündete, Partnerin und Förderin für Menschen gesehen werden, die sich in ihrem Leben für Vielfalt, Toleranz und das Miteinander unterschiedlicher Kulturen und geschlechtlicher Identitäten einsetzen.

Wir bieten Anlaufstellen, Rückzugsmöglichkeiten und Entwicklungsräume für Menschen, die von Stigmatisierung bedroht und auf der Suche nach individuellen oder auch gemeinschaftlichen Wegen zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit sind. Dies gilt insbesondere für Menschen, die wegen ihrer geschlechtlichen oder kulturellen Identität von Ausgrenzung bedroht bzw. betroffen sowie direkt oder indirekt von HIV und Aids bedroht bzw. betroffen sind.

Unsere Zielgruppen kennen, schätzen und vertrauen uns. Das gilt insbesondere für Menschen, die direkt oder indirekt von HIV und Aids und anderen vorwiegend sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten betroffen sind, schwerkranke Menschen, Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände besonders von Krankheit und Behinderung bedroht oder bereits betroffen sind, sowie Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Identität und Herkunft von Ausgrenzung bedroht sind. Das gilt aber auch für Menschen, die sich gemeinsam mit anderen auf den Weg machen wollen, um sich eigene gesellschaftliche und soziale Gestaltungsräume selbstbestimmt und diskriminierungsfrei zu erschließen.

Wir bieten Politik und Kostenträger*innen des Sozial- und Gesundheitssystems Ideen und Lösungen:

… für den (gesellschaftlichen und politischen) Umgang mit HIV und Aids sowie anderen schweren Krankheiten bzw. Behinderungen und sie bedingenden oder verschärfenden Lebensumständen,
… gegen die Diskriminierung und Stigmatisierung der oben beschriebenen Menschen an.

Wir sind für die Politik die erste Ansprechpartnerin, wenn es um Impulse und Initiativen zur Bekämpfung von Diskriminierung und Stigmatisierung geht.

Wir werden als professionelle Instanz und kompetente Partnerin für Projekte, Netzwerke und Kooperationen geschätzt und einbezogen.

Mission

Unser Auftrag ist es…

…die materiellen und immateriellen Grundlagen für die diskriminierungsfreie Teilhabe von LSBTI*, Menschen mit einer schweren psychischen und physischen Erkrankung sowie für Menschen mit Migrationshintergrund mitzugestalten.

…durch Aufklärungsarbeit, Lobby- und Netzwerkarbeit, Jugendarbeit, Gesundheitsförderung, Prävention, Beratung, Betreuung, Projektarbeit, Bereitstellung von Wohnraum u.v.a.m der Diskriminierung und Stigmatisierung in unserer Gesellschaft aktiv entgegenzuwirken.

… durch Aufklärung und Bildung einen Beitrag zur Senkung der Neuinfektionsraten mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten zu leisten und ein Leben mit selbst verantworteter Sexualität (er-) lebbar zu machen.

… gesellschaftliche und persönliche Rahmenbedingungen für eine bestmögliche  Lebensqualität unserer Zielgruppen mit zu gestalten.

… Menschen in allen Lebensphasen bei der Entwicklung und Umsetzung von Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben in bestmöglicher Lebensqualität zu unterstützen und zu begleiten.

…hierfür politische und gesellschaftliche Ressourcen zur Gestaltung von diskriminierungsfreien (Wohn- und Lebens-)Räumen zu erschließen und zu aktivieren.

…durch verlässliche Strukturen und innovative Projekte die fortlaufende Weiterentwicklung von Angeboten und die Fortsetzung des gesellschaftlichen Diskurses zum Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung sicherzustellen.

      Stand Oktober 2020